Der deutschen Automobilwirtschaft stehen in den nächsten Jahren strukturelle Veränderungen bevor. Die Studie untersucht die Entwicklungen in der deutschen Automobilwirtschaft anhand der Einflussfaktoren „Hochlauf in der Produktion von Elektrofahrzeugen“ und „Veränderungen des Mobilitätsverhaltens auf Basis neuer Mobilitätskonzepte“ in vier unterschiedlichen Szenarien. Variiert werden dabei die Geschwindigkeit der Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen und die Geschwindigkeit der Akzeptanz neuer Mobilitätsformen und -konzepte zu den Zeitpunkten 2030, 2040 und 2050.
Innerhalb des gegebenen Rahmens werden fünf Kernfragestellungen analysiert:
- Vor welchen Herausforderungen steht die Automobilindustrie?
- Wie ist die Automobilindustrie in Deutschland auf den Strukturwandel vorbereitet?
- Welche ökonomischen Folgen hat der sektorale Strukturwandel in der Automobilindustrie?
- Welche Perspektiven bietet die Elektromobilität für die Stromwirtschaft?
- Wie kann die Politik die Transformation der Automobilindustrie erfolgreich begleiten?
die Herausforderungen und Auswirkungen des Strukturwandels in der deutschen Automobilwirtschaft im Zeitraum bis 2050 untersucht werden. Als Ergebnis werden Handlungsempfehlungen für die Politik präsentiert.
Entscheidungsträger:innen
- aus Wirtschaftsförderungen der Städte und Kreise,
- aus Industrie- und Handelskammern sowie
- aus Politik und Verwaltung.
- Die Zahl der Arbeitsplätze in der deutschen Automobilwirtschaft wird zurückgehen. Zunächst aufgrund der Umstellung auf Elektromobilität, später aufgrund geringerer Nachfrage aufgrund neuer Mobilitätskonzepte.
- In der Automobilindustrie sind bis ins Jahr 2040 bis zu 300.000 Arbeitsplätze gefährdet.
- Die Umstellung auf E-Mobilität wird den Automobil- und Innovationsstandort Deutschland nur geringfügig schwächen.
- Demgegenüber stellt die Etablierung von Systemen zum automatisierten Fahren und Shared-Mobility Konzepten die deutsche Automobilwirtschaft vor große Herausforderungen
Die Studie erarbeitet orientierend an der oben skizzierten Prognose wirtschaftspolitische Maßnahmen für die folgenden drei Themenfelder:
Themenfeld 1: „Förderung eines technologieoffenen Klimaschutzes“
- Aufbau Ladeinfrastruktur, Anpassung der Netzentwicklungspläne an die Erfordernisse der Elektromobilität
- Entwicklung neuer Batteriegenerationen
- Entwicklungen im Bereich der Wasserstoffelektrolyse
- Entwicklung synthetischer Kraftstoffe
Themenfeld 2: „Schaffung günstiger Rahmenbedingungen zur Erprobung und Markteinführung automatisierter Fahrfunktionen“
- Reallabore auf öffentlichen Straßen ermöglichen, um Erkenntnisse zum autonomen Fahren und zur Akzeptanz von Shared-Mobility Konzepten erlangen
- Klärung von Fragenstellungen zum Thema Datensicherheit und Erarbeitung von Standards zur Verarbeitung und für den Austausch von Fahrzeug- und Umfelddaten
Themenfeld 3: „Regionale Stützung der Automobilindustrie durch systematische Requalifizierung von Fachkräften und Förderung von KMU"
- Implementierung neuer regionalpolitischer Förderinstrumente
- Anwerbung von höchstqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland
- Aufbau von Kompetenzen im Bereich Batterietechnik und der Künstlichen Intelligenz
- Für KMU: Harmonisierung der Förderantragstellung, Ausbau der Förderberatung
Kaul, A., Hagedorn, M., Hartmann, S,. Heilert, D., Hartner Ch., Olschewski, I., Eckstein, L., Baum, M., Henzelmann T., Schlick, T., Seid, M., Yoon, M., (2019). Automobile Wertschöpfung 2030/2050, IPE Institut für Politikevaluation GmbH, fka GmbH, Roland Berger GmbH.