In der Bergischen Region hat die Automobilwirtschaft bei Beschäftigung und Wertschöpfung eine weit überdurchschnittliche Bedeutung. Damit sind die Region und die Branche auch in besonderer Weise von den Veränderungen betroffen, die gegenwärtig gehäuft und mit hoher Geschwindigkeit auftreten:
- sich verschärfende ökologische Anforderungen,
- die zunehmende Digitalisierung von Produkten und Prozessen sowie
- verstärkt festzustellende (De-)Globalisierungs-Tendenzen.
Die unterschiedliche Betroffenheit der Teilregionen von den Veränderungen in der Automobil(zuliefer)branche bzw. im Rahmen der Mobilitätswende führt zu heterogen Transformations-Mustern. Zentrale Herausforderungen liegen in einem Fachkräftemangel sowie fehlenden (digitalen) Kompetenzen. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation ist eine handlungsorientierte Wissensintensivierung.
Ziel des Projektes ist es, unter dem Dach einer „lebenden“ regionalen Transformationsstrategie ein Netzwerk zu etablieren, in dem alle relevanten Akteure in einem beteiligungsorientierten Prozess mit- und voneinander lernen.
Die zu entwickelnde Transformationsstrategie führt die Ergebnisse aus umfangreichen Analysen zu den Entwicklungen in der Region sowie im Umfeld (Markt, Wettbewerb) mit den Ergebnissen aus intensiven Bestandsaufnahmen zur Transformation in Unternehmen der Region zusammen. Sie bildet quasi die „Klammer“ des Projektes und ist handlungsleitend für die Aktivitäten und Maßnahmen zur Initiierung und Umsetzung des Transformationsprozesses in den Unternehmen und Organisationen.
Auf die spezifischen Bedarfe der regionalen Akteure zugeschnitten, werden Angebote zur Kompetenzentwicklung (weiter-)entwickelt und erprobt – von der gewerblichen Ebene (Anpassung von Ausbildungsberufen) über Mischformen („Duales Studium“) bis hin zur Hochschulbildung.
Darüber hinaus sollen die Akteure durch vielfältige Formate befähigt werden, die mit der Transformation verbundenen Veränderungen ihrer Geschäftsmodelle, die notwendigen Maßnahmen der Organisationsentwicklung sowie den Übergang auf neue Wertschöpfungsnetzwerke erfolgreich zu bewältigen. Der handlungsorientierte Wissenstransfer auf der Ebene der Unternehmen ist zentral für einen erfolgreichen Transformationsprozess; durch vertiefende Anwendung und Erprobung von Transformationsinstrumenten werden die Transformationskompetenzen der betrieblichen Akteure aufgebaut und (weiter-)entwickelt.
Ergebnis ist ein modularer Transformationsbaukasten mit Kursen, Methoden, Leitfäden etc., der für die verschiedenen Muster der Betroffenheit passende Lösungen bereithält und über eine intensive Netzwerkarbeit in der Region verankert ist.
Die Aktivitäten und Maßnahmen werden in einem formativen Evaluationsprozess kontinuierlich bewertet sowie in die Fortschreibung der Transformationsstrategie rückgekoppelt.
Die entwickelten und erprobten Transformationsinstrumente sowie Qualifizierungs- und Beratungsangebote werden in der“ Bergischen Akademie für Transformation“ zusammengeführt mit dem Ziel, die Angebote interessierten Unternehmen und Beschäftigten nach Abschluss der geförderten Projektlaufzeit zur Verfügung zu stellen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert dieses Vorhaben unter dem Titel "Handlungsorientierter Wissenstransfer in der Multi-Muster-Transformationsregion Bergisches Land" (HaWiss Multitrans).