Die Studie von Hays und Pierre Audoin Consultants (PAC) handelt von dem durch die Digitalisierung geprägten, sich verändernden Bedarf an Mitarbeiterkompetenzen innerhalb der Automobil(zuliefer)industrie. Es wurden 108 Telefoninterviews mit Verantwortlichen deutscher Automobilhersteller und -zulieferer aus den Bereichen IT, Fertigung, Forschung und Entwicklung, Konstruktion und Produktionsplanung durchgeführt.
Zuerst wird dargelegt mit welchen neuen Themen sich die Automobil- und Zulieferindustrie auseinandersetzen wird. Dabei wird auf Digitalisierungsthemen und deren Relevanz eingegangen. Zudem wird die Herausforderung der Rekrutierung von Mitarbeiter*innen vor dem Hintergrund (neuer) erforderlicher Kompetenzen dargelegt. Daraufhin wird beschrieben welche Anforderungen die Verantwortlichen im Automobilsektor an die Kompetenzen der Mitarbeiter*innen haben. Abschließend wird auf die Strategien zur Deckung des Kompetenzbedarfs (beispielsweise Maßnahmen zur Umsetzung digitaler Themen, Auswirkungen des Wandels im Geschäftsumfeld) eingegangen.
Die Studie zeigt den sich verändernden Bedarf an Beschäftigtenkompetenzen für die Automobil(zuliefer)industrie im Zuge der Digitalisierung.
Personal- und Strategieverantwortliche in Unternehmen
- Die Digitalisierung hat einen zunehmenden Einfluss und unterschiedlich starke Auswirkungen auf die Geschäftsabläufe der Unternehmen. Bei großen Automobilzulieferern und OEMs löste die Digitalisierung tief greifende Veränderungen in Organisation und Prozessen aus (z. B. Digitalisierung der Produkte und Angebote; Prozessdigitalisierung). Bei nachgeordneten Unternehmen sind die Auswirkungen der Digitalisierung bislang kaum spürbar.
- Die Job- und Anforderungsprofile verändern sich (z. B. durch die zunehmende Automatisierung von Arbeitsaufgaben). Durch diese veränderten Job- und Anforderungsprofile wird die Deckung des Bedarfs an Kompetenzen zur Kernherausforderung.
- Die Unternehmen in der Automobilindustrie berichten von Schwierigkeiten beim Aufbau interner Kompetenzen und bei der Rekrutierung von Fachkräften.
- Die befragten Führungskräfte der Automobilhersteller und -zulieferer bevorzugen bei der Suche nach Fachkräften Generalisten mit branchen- und themenübergreifender Erfahrung. Zudem fordern die Verantwortlichen der Unternehmen eigenverantwortliches Handeln, Verantwortungsbereitschaft, Kreativität, Flexibilität und die Fähigkeit „über den Tellerrand zu schauen“ von den Beschäftigten.
- Zur Deckung des geänderten Kompetenzbedarf bieten die meisten Unternehmen der Automobilindustrie Inhouse-Trainings an, entsenden Beschäftigte zu Fachkonferenzen und Workshops oder nehmen Bildungsangebote in Kooperation mit Hochschulen wahr. Angesichts des erschwerten Aufbaus der geforderten Kompetenzen bzw. bei der Rekrutierung neuer Beschäftigte setzen die Automobilhersteller und -zulieferer auf die Zusammenarbeit mit externen Fachkräften. Die externen Fachkräfte werden durch die längerfristige Zusammenarbeit mit ausgewählten strategischen Dienstleistern vermittelt.
Hays, Pierre Audoin Consultants (PAC) GmbH (2016): Automotive im digitalen Wandel. Neue Themen, Kompetenzen und Strukturen.