
Kurzbeschreibung
Bei einer Organisationsdiagnose handelt es sich um einen systematischen Prozess zur Analyse der Strukturen, Prozesse, Kultur und Zusammenarbeit innerhalb einer Organisation. Das Ziel besteht darin, Ursachen für bestehende Herausforderungen aufzudecken, Stärken zu ermitteln und eine fundierte Grundlage für Veränderungs- und Entwicklungsmaßnahmen zu schaffen. Sie wird häufig im Vorfeld von Transformationsprozessen, Reorganisationen oder Kulturentwicklungsinitiativen durchgeführt. Eine Organisationsdiagnose ermöglicht es zudem, die Perspektiven von Beschäftigten, Führungskräften und weiteren Stakeholdern einzubeziehen und so ein ganzheitliches Bild der organisationalen Situation zu erhalten. Mithilfe qualitativer und quantitativer Methoden wie Interviews, Workshops, Beobachtungen oder Befragungen lassen sich Muster, Konfliktfelder und Entwicklungspotenziale präzise erkennen. Auf dieser Grundlage können gezielte Maßnahmen entwickelt werden, die den Veränderungsprozess unterstützen und die Organisation langfristig stärken.
Chancen ☼
- Erkennen von Erfolgsfaktoren, Engpässen und systemischen Zusammenhängen
- Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen für Veränderungen
- Einbindung der Beschäftigten und Förderung von Transparenz
- Stärkung der organisationalen Lernfähigkeit
- Ableitung passgenauer Maßnahmen durch datenbasierte Erkenntnisse
Risiken ☁
- hoher Aufwand bei umfangreichen Datenerhebungen
- Risiko verzerrter Ergebnisse durch selektive Teilnahme oder soziale Erwünschtheit
- Gefahr, dass Erkenntnisse nicht konsequent in Maßnahmen überführt werden
- Erwartungsmanagement nötig, um unrealistische Lösungserwartungen zu vermeiden
- Widerstände, wenn Diagnoseprozesse als Kontrolle statt als Entwicklungschance wahrgenommen werden
Ausführung
- Einführungsphase: Klärung von Zielsetzung, Auftrag, Umfang und Rollen; Abstimmung mit relevanten Stakeholdern über Vorgehensweise und Beteiligung.
- Explorationsphase: Erste Orientierung über aktuelle Herausforderungen, Kontexteinflüsse und Problemlagen mittels Vorgesprächen, Dokumentensichtung oder Voranalysen.
- Planungsphase: Entscheidung über Diagnoseschwerpunkte, geeignete Methoden und Zielgruppen; Erstellung eines strukturierten Diagnoseplans.
- Operationalisierungsphase: Entwicklung bzw. Anpassung von Erhebungsinstrumenten wie Interviewleitfäden, Fragebögen oder Beobachtungskriterien.
- Datenerhebungsphase: Durchführung der geplanten Datensammlung (z. B. Befragungen, Interviews, Workshops), um ein umfassendes Bild der Organisation zu gewinnen.
- Datenverarbeitungs- und Interpretationsphase: Auswertung der erhobenen Daten sowie Interpretation zentraler Muster, Zusammenhänge und Problembereiche.
- Ergebnisbericht und Präsentation: Aufbereitung und Präsentation der Diagnoseergebnisse für Führungskräfte und Beschäftigte, um Verständnis und Akzeptanz zu fördern.
- Ableitung von Maßnahmen: Entwicklung konkreter Handlungsfelder, Prioritäten und Veränderungsinitiativen auf Basis der Diagnoseerkenntnisse.
Dauer
Komplexität
Kosten
Tipp 💡
Eine Vielfalt an Perspektiven wird durch die Einbeziehung unterschiedlicher Hierarchiestufen und Bereiche innerhalb der Organisation ermöglicht.
Weiterführende Dokumente
Organisationsentwicklung - Grundlagen.pdf
(466.62 KB)