Um eine tragfähige Transformationsstrategie für die Automotive-Zulieferindustrie in der Bergischen Region zu entwickeln, wird in einem ersten Schritt ein Netzwerk aus regionalen Akteuren aufgebaut: Denn Unternehmen, Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern, Regionalmanagements u.a. können ihr Wissen, ihre Kenntnisse und Bedarfe in den Prozess mit einbringen. Ihr Wissen ist gefragt, wenn es darum geht, zu identifizieren, wo Möglichkeiten und Notwendigkeiten bestehen, die Automotive-Zulieferer mitzunehmen in den notwendigen Transformationsprozess, in dem Digitalisierung, Globalisierung, ökologische Anforderungen und daraus resultierend neue Produkte für die Mobilitätswende Umstrukturierungen erfordern. Das Projektmanagement hat in den letzten Monaten intensive Gespräche geführt, um möglichst viele Partner:innen für ein Netzwerk zu gewinnen. Dazu gehören insbesondere auch Unternehmen, deren Bedarfe, aber auch deren Entwicklungspotenzial im Rahmen von Pilotvorhaben analysiert werden. Das Projektgebiet erstreckt sich in NRW dabei vom Rhein-Kreis Neuss im Süd-Westen bis zum Ennepe-Ruhr-Kreis im Nord-Osten . Der Oberbergische Kreis ist als Scharnierregion dabei und bildet die Schnittstelle zu den benachbarten Transformationsnetzwerken ATLAS und TrendAuto 2030+.
Parallel dazu wird eine regionalökonomische Studie, in die Datenmaterial, Kennzahlen und bewährte Indizes u.a. von IW Consult einfließen, weiter differenziert. Daraus werden sich zusätzlich entsprechende Handlungsfelder ableiten lassen. Die Studie beschreibt die Bergische Region hinsichtlich der wirtschaftlichen Strukturen, sie beschreibt den Arbeitsmarkt, die Forschungslandschaft, die Infrastruktur und erfasst auch die sozialen Aspekte. Sie weist Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für die Automobilzulieferindustrie in der Bergischen Region Vergleichswerte mit Durchschnittszahlen aus NRW oder den automobilstarken Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern aus und macht Gestaltungsfelder für eine erfolgreiche Transformation der Branche deutlich.
Zur Begleitung des TRAIBER-Prozesses hat sich ein Steuerungsgremium geformt, dass die weiteren Schritte des Projektes begleitet. Die gewonnenen Partner:innen, bestehend aus Vertreter:innen der kommunalen und regionalen Wirtschaftsförderungen, den IHKs, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, Sozialpartnern, Bildungseinrichtungen und den Agenturen für Arbeit haben im Rahmen von Expert:inneninterviews die Handlungsfelder für die Bergische Region auf ihre Relevanz hin bewertet und verifiziert. Sie haben sich für die Unterstützung des Projektvorhabens ausgesprochen und dienen dem Vorhaben als Multiplikator:innen. Oftmals ergibt sich eine Win-Win-Situation, da die Partner:innen in engem Kontakt mit der Unternehmerschaft stehen und die Transformationsbedarfe aus erster Hand an sie herangetragen werden. Die Unterstützungsangebote, die das TRAIBER-Konsortium in der weiteren Projektlaufzeit erproben wird, können so passgenau und bedarfsgerecht ausgerichtet werden. Die Ergebnisse der Expert:inneninterviews haben bestätigt, dass inhaltliche Schwerpunkte in den Themenbereichen der allgemeinen Geschäftsmodellentwicklung, der Fachkräftesicherung, regionaler Netzwerkarbeit und regionaler Standortattraktivität gesetzt werden müssen. Die Vertreter:innen des Steuerungsgremiums werden sich am 7. September 2023 in einem ersten internen Workshop zusammensetzen, um sich konkreter mit den regionalen Rahmenbedingungen zu befassen und für die ersten definierten regionalspezifischen Handlungsfeldern geeignete Maßnahmenbündel zu entwickeln. Weitere Workshops sind bereits in Planung. In einem beteiligungsorientierten Prozess wird so die erste Version einer regionalen Transformationsstrategie erarbeitet, die voraussichtlich gegen Ende des Jahres in einer ersten Version vorliegen wird und im weiteren Projektverlauf verfeinert wird. Durch die aktive Einbindung der regionalen Akteure wird sichergestellt, dass die erarbeitete Transformationsstrategie auch mit den lokalen Leitbildern und individuellen Strategien der Partner:innen verzahnt wird.