Am 13. März führten der Campus Velbert/Heiligenhaus und der Unternehmerverband Schlüsselregion e.V. ein fachspezifisches Seminar zum Thema „IT-Systeme in der Produktion“ durch. Ziel dieses ganztägigen Seminars war es, den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über den aktuellen technologischen Stand von IT-Systemen innerhalb des Produktionssektors zu bieten. Im Fokus standen dabei das Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) sowie aktuelle Digitalisierungstrends in der Produktionsbranche, welche intensiv diskutiert wurden.
Nach einer initialen Vorstellungsrunde und einer einführenden Sektion wurden die aktuellen Technologiestandards von IT-Systemen in der Produktion sowie im Lebenszyklusmanagement, inklusive ERP (Enterprise ResourcePlanning), MES (Manufacturing Execution Systems), BDE/MDE (Betriebs- und Maschinendatenerfassung), PLM (Product Lifecycle Management) und BI (Business Intelligence), thematisiert. Weiterhin umfasste das Seminar die Erörterung neuester Entwicklungen in der industriellen Kommunikationstechnologie, exemplarisch dargestellt am UPC-UA Standard, sowie einen Einblick in häufig diskutierte Cloud-Plattformen für industrielle Anwendungen und deren IoT-Anbindung mittels MQTT-Protokoll. Die praktische Anwendung dieser Technologien wurde den Teilnehmern in der CVH-Lernfabrik eindrücklich vermittelt.
Die Leitung des Seminars oblag Prof. Dr.-Ing. Clemens Faller, Professor für Automatisierungstechnik an der Hochschule Bochum, Campus Velbert/Heiligenhaus. Prof. Faller, dessen Forschungs- und Lehrinteressen insbesondere die Integration von Automatisierungs- und IT-Systemen zur Steigerung der Produktionsflexibilität und -effizienz umfassen, ist maßgeblich am Projekt TRAIBER.NRW beteiligt. Dieses zielt auf die Transformation und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Automobilzulieferindustrie in der Bergischen Region ab. Zudem betreut er die CVH-Lernfabrik, ein innovatives Konzept, das realitätsnahe Produktionsumgebungen für berufliche Weiterbildung, akademische Lehre und Forschung bereitstellt.
Angesichts der zunehmenden Integration von IT und Automatisierungstechnologien, realisiert durch Cyber-Physical Systems (CPS), steht die Bildung vor der Herausforderung, zukünftige Fachkräfte adäquat auf die komplexen Anforderungen der Industrie 4.0 vorzubereiten. Dies erfordert eine Anpassung der traditionellen, oft isolierten Lehrpläne hin zu einem interdisziplinären und ganzheitlichen Ansatz. Die steigende Komplexität und Interdisziplinarität der Materie bedingt ein breites, doch tiefgehendes Wissensspektrum, was die Notwendigkeit interdisziplinärer Projektarbeiten und problemorientierten Lernens unterstreicht. Die CVH-Lernfabrik am Campus Velbert Heiligenhaus der Hochschule Bochum repräsentiert ein solches ganzheitliches Konzept, das Studierenden praxisnahe Einblicke in die Industrie 4.0 ermöglicht und sie auf ihre zukünftigen Rollen in der Arbeitswelt vorbereitet.