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Moderne Organisation in der überbetrieblichen Ausbildung

Von tielsch, 30. September 2025

Im Rahmen der dualen Ausbildung werden Auszubildende seit Jahrzehnten nicht nur im Ausbildungsbetrieb, sondern auch in überbetrieblichen Bildungsstätten (ÜBS) ausgebildet. Kleine Unternehmen– ob industriell oder handwerklich – haben oft nicht die Möglichkeit, das gesamte Spektrum des betrieblichen Ausbildungsteils abzudecken und sind daher auf externe Dienstleister angewiesen. In kleinen wie auch größeren Unternehmen fehlt zudem aufgrund des Fachkräftemangels häufig das Ausbildungspersonal, das insbesondere das betreuungsintensive erste Ausbildungsjahr übernehmen und einen gelungenen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen kann.

Die GLW Velbert übernimmt diese wichtige erste Phase der Ausbildung für Partnerunternehmen bereits seit 1938 und bietet darüber hinaus auch in den folgenden Ausbildungsjahren Kurse an, um die Ausbildung in der Region zu unterstützen und einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. Als Bildungsdienstleister kann die GLW somit auf umfangreiche Erfahrung zurückgreifen. Erfahrenes Ausbildungspersonal betreut auch im Ausbildungsjahr 2025/26 wieder zahlreiche Auszubildende aus den metall- und elektrotechnischen Berufen, die traditionell das erste Ausbildungsjahr bzw. das erste Ausbildungshalbjahr in der GLW verbringen. Zusätzlich starten acht Auszubildende aus industriellen Metallberufen im Rahmen eines Pilotprojekts zur Neuorganisation der überbetrieblichen Ausbildung.

Der Vorteil der seit Jahrzehnten etablierten Ausbildungsorganisation war lange Zeit für alle Beteiligten offensichtlich: Ein spezialisierter Dienstleister übernimmt das erste Ausbildungsjahr, und das Unternehmen erhält anschließend einen Auszubildenden, der die notwendigen Grundlagen beherrscht und sich bereits in seinem Beruf „angekommen“ fühlt. Dieses Vorgehen blieb lange unverändert.

Doch die Zeiten ändern sich. Ausbildung wird in naher Zukunft eine immer wichtigere Möglichkeit für Unternehmen, Fachkräfte zu gewinnen. Fachkräftemangel und demografischer Wandel stellen Unternehmen vor immer größere Herausforderungen. Das Interesse an der Entwicklung der Auszubildenden nimmt dementsprechend stetig zu.

Ein vollständig externes erstes Ausbildungsjahr führt aber dazu, dass zwischen Auszubildenden und Unternehmen kaum Kontakt entsteht. Zwar bemühen sich viele Ausbilder um regelmäßige Treffen, besuchen die Auszubildenden in den überbetrieblichen Bildungsstätten, sind verlässliche Ansprechpartner und zeigen großes Interesse am Lernfortschritt – doch all das ersetzt nicht den direkten Bezug zum Unternehmen. Es fehlt an Identifikation mit dem Unternehmen, dem Beruf und den zukünftigen Kolleginnen und Kollegen. Nach einem Jahr kommt ein Auszubildender ins Unternehmen, der zwar formal bereits ein Jahr Mitarbeiter ist, aber weder die Abläufe noch die Belegschaft kennt.

Dabei hat dieser Auszubildende eine der wichtigsten Phasen seines Berufslebens bereits hinter sich. Er hat viel gelernt – jedoch meist mit wenig Praxisbezug, geringem Bezug zum Unternehmen und in einer Atmosphäre, die eher an Schule als an das Berufsleben erinnert. Dass er dieses erste Jahr dennoch erfolgreich absolviert hat, ist längst nicht mehr selbstverständlich. Die beschriebenen Rahmenbedingungen tragen nicht dazu bei, dass Auszubildende in ihrer Berufswahl bestätigt werden. Den ohnehin hohen Abbruchzahlen in der Probezeit wirkt dieses System nicht entgegen.

Die ÜBS können an diesen Umständen nur begrenzt etwas ändern. Die Möglichkeiten, Praxisbezug herzustellen, sind eingeschränkt, und in großen Teilnehmergruppen bleibt wenig Raum für individuelle Betreuung. In Kombination mit der zunehmend schlechteren schulischen Vorbereitung der Auszubildenden wird es für die ÜBS immer schwieriger, einen Ausbildungsstand zu erreichen, der den Erwartungen der Unternehmen entspricht.

Um von Beginn an eine Lösung zu entwickeln, die für alle Beteiligten optimal ist, wurden die Partnerunternehmen der GLW frühzeitig in die Entwicklung einer modernen Ausbildungsorganisation eingebunden. In mehreren Sitzungen diskutierten GLW-Ausbilder gemeinsam mit Ausbildern der Partnerunternehmen Vorschläge und passten diese bestmöglich an die jeweiligen Bedarfe an. Das Ergebnis ist eine Ausbildungsorganisation, die zentrale Probleme adressiert und allen Beteiligten wichtige Vorteile bietet.

                              Abbildung: Gegenüberstellung der alten und neuen Ausbildungsorganisation

Kern der neuen Organisation ist die Verlängerung des Aufenthalts der Auszubildenden in der GLW: Statt einem Jahr verbringen sie nun bis zur Abschlussprüfung Teil 1 insgesamt eineinhalb Jahre dort. Die Zeit, die bisher zwischen dem ersten Ausbildungsjahr und der Prüfungsvorbereitung im Unternehmen lag, wird in Blöcken auf die ersten eineinhalb Ausbildungsjahre verteilt. Die Ausbildungszeit wird somit von Anfang an zwischen GLW und Unternehmen aufgeteilt, die zeitlichen Anteile verändern sich hierbei allerdings kaum. An den Übergängen finden geplante Gespräche zwischen den Ausbildern statt, um den aktuellen Ausbildungsstand jedes Auszubildenden als Grundlage für den nächsten Ausbildungsblock zu nutzen. Idealerweise orientieren sich die Inhalte im Unternehmen zumindest teilweise an denen der GLW.

Für die Auszubildenden schließen sich so praxisnahe Inhalte aus dem Unternehmensalltag direkt an die entsprechenden Grundlagen aus der GLW an. Neben den Lernsituationen in der GLW lernen sie den betrieblichen Alltag, ihre Kolleginnen und Kollegen sowie das Unternehmen kennen. Die Ausbilder in den Unternehmen sind jederzeit über die Fortschritte informiert und können frühzeitig in die Ausbildung eingreifen. Bei Problemen kann schnell reagiert und gegengesteuert werden.

Die Umsetzung dieser modernen Ausbildungsorganisation ist jedoch mit zusätzlichem Aufwand verbunden. Die GLW bietet weiterhin auch die klassische Organisation an, sodass sich Auszubildende aus beiden Modellen mischen – was zu erhöhtem Organisationsaufwand führt. Die dafür notwendige Arbeit leisten die Mitarbeitenden der GLW zusätzlich zum Tagesgeschäft. Auch in den Unternehmen müssen Inhalte der Grundausbildung vermittelt und Ausbildungspersonal bereitgestellt werden, um die Auszubildenden bereits im ersten Lehrjahr zu betreuen. Zudem ist auf beiden Seiten mehr Kommunikation und Dokumentation erforderlich als zuvor.

Dennoch sind sich alle Beteiligten sicher: Die Anstrengungen lohnen sich. Die industrielle Ausbildung wird auf die zukünftigen Anforderungen an Fachkräfte ausgerichtet und entspricht den Erwartungen der Auszubildenden. Unternehmen und GLW können gemeinsam eine abwechslungsreiche, interessante Ausbildung ab dem ersten Tag bieten.

Mit der Neuorganisation der Ausbildung setzt die GLW gemeinsam mit ihren Partnerunternehmen ein starkes Zeichen für eine moderne, praxisnahe und nachhaltige Fachkräftesicherung – im Interesse aller Beteiligten.

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