Nach dem Motto “Wer den Wandel nicht mitgestaltet, droht auf der Strecke zu bleiben” wird erläutert, warum der Wechsel von Verbrennungsmotoren für fossile Brennstoffe zu elektrischen Antrieben (Batterie- oder Wasserstoffbrennstoffzellen-basiert) aufgrund der Klimaregulierung (insb. Reduktion des CO2-Austoßes) unabwendbar sein wird.
Die damit zusammenhängenden Potenziale im Bereich der Solarenenergie aber auch Notwendigkeit für neue, datengetriebene Geschäftsmodelle, eine zunehmende Automatisierung der Produktion sowie den Ausbau der Strom- und Ladeinfrastruktur werden knapp zusammengefasst und auf bestehende Maßnahmen der Bundes- und Landesregierungen zur Förderung einer raschen Transformation werden hingewiesen.
Schließlich werden die Auswirkungen der Entwicklung für die Beschäftigten der Automobilindustrie hinsichtlich der Arbeitsplatzentwicklung (Wegfall, Adaption und Schaffung) kurz beleuchtet und ihre Bedeutung für Deutschland im europäischen Kontext eingeordnet.
Die Studie fasst die Transformationserfordernisse der Automobilindustrie kurz zusammen.
Personal- und Strategieverantwortliche in Kommunen und Unternehmen
- Wer den Wandel nicht mitgestaltet, droht auf der Strecke zu bleiben.
- Wichtiger Treiber der Transformation ist die Verpflichtung zur Reduktion des CO2-Ausstoßes
- Durch den Antriebswechsel können tausende Jobs in der Zuliefererindustrie verloren gehen. Gleichzeitig wird durch die europäische Batteriezellfertigung eine Schaffung von 100.000 neuen Arbeitsplätzen erwartet. Deutschland soll dabei führend sein. Es ist davon auszugehen, dass bestehende Arbeitsplätze abgebaut oder aufgewertet werden und gleichzeitig neue Arbeitsplätze in der Branche entstehen. In Summe wird jedoch eher mit einem Verlust von Arbeitsplätzen in der Branche gerechnet.
- Batterieelektrische Antriebe sind die Zukunft der PKWs. E-Fuels sind nur eine Übergangslösung für Schwerlastverkehr und alte Verbrenner! Für den Schwerlastverkehr werden derzeit Lösungen basierend auf Wasserstoff-Brennstoffzellen sowie Oberleitungstrassen auf Bundesstraßen und Autobahnen erprobt. Hier ist noch keine Technologie-Entscheidung getroffen
- Derzeit wird die Infrastruktur zum limitierenden Faktor für die Elektromobilität. Es gibt nicht genügend Ladepunkte. Das EU-Klimapaket „Fit for 55“ fordert daher alle 60km eine Schnelladestation an Autobahnen und alle 150km eine Wasserstofftankstelle für den Schwertransport.
- Das volle Potenzial von Autobatterien wird erst mit flächendeckenden bi-direktionalen Ladevorgängen erschlossen, bei denen Autos sowohl als Abnehmer als auch als Speicher für den häuslichen Solarstrom dienen. Smart-Meter sind Voraussetzung für diese Nutzungsform.
- Datenbasierte Geschäftsmodelle werden in der Automobilindustrie zunehmend wichtiger. Dafür braucht es sichere Schnittstellen und Standards für den Austausch von Daten.
- Ein hoher Automatisierungsgrad in der Produktion ist notwendig, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
- Trotz der globalen Vernetzung der Automobilindustrie müssen regionale Strategien für die Transformation der Automobilzuliefererindustrie geschaffen werden.
Beutler, F., Brümmer, U., Ertner, S., Evenson, D., Obermauer, R., & Schroeder, W. (2021). Transformation der Automobilindustrie. Heinrich-Böll-Stiftung e.V.